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Die Ausgaben des Hortus Eystettensis 1613 - 1650

Der botanische Garten, den Fürstbischof Johann Conrad von Gemmingen Ende des 16. Jahrhunderts auf der Willibaldsburg nahe bei Eichstätt anlegen ließ, wäre heute sicher in Vergessenheit geraten, hätten seine Blumen und Sträucher nicht als Vorlage für das berühmte Kupferstichwerk, den "Hortus Eystettensis", gedient 1). Entstehung, Lage und Inhalt des Gartens sind hinreichend bekannt. Unsere bisherigen Kenntnisse über das Kupferstichwerk jedoch kann man nur als mangelhaft bezeichnen. Es soll im folgenden der Versuch gemacht werden, Unstimmigkeiten, Verwechslungen und Ungenauigkeiten, die beharrlich durch Bibliothekskataloge, Bibliographien und durch die nicht gerade bescheidene Literatur geschleppt wurden, richtig zustellen 2). Dabei kann auch die für Antiquare und Sammler wichtige Frage beantwortet werden: Welche Ausgaben erschienen und wie lassen sie sich voneinander unterscheiden? Oder anders ausgedrückt: Wie kann man von Einzelblättern auf die zutreffende Auflage schließen?
Zum besseren Verständnis einige geschichtliche Notizen voraus. Am 1. Mai 1611 schreibt der Eichstätter Fürstbischof Johann Conrad von Gemmingen an Herzog Wilhelm V. von Bayern, dass er vor einiger Zeit, was in seinem "wenig engen gärtlein observirt worden", habe abkopieren lassen. Er fährt fort: "Welches ich aber dissmals nit bey handen, sondern nach Nürnberg versandt habe, alda Sie inn kupfer gestochen werden sollen, vnd villeicht mittler weil inn truckh aussgehn möchten inn form und gestalt, wie E. Gn. hiebey ligendts zu ersehen"3). Am 18. Mai zeigt der Fürstbischof dem Augsburger Kunstsammler Philipp Hainhofer seine Schätze auf der Willibaldsburg. Er entschuldigt sich: "Weil Ich aber nichts habe, dass Ihre Gn. nit vorhin, ja schöner und besser hätten, und darzue dass blumenwerck, welches mein fürnembstes von Conterfetten, an ietzo zu Nürnberg, allda mich ein Apotheckher Basilius Besler, so mir meinen garten helfen aufrichten vnd mit blumen vermehren, darumben gebetten, der es will inn kupfer abstechen, truckhen, mir dedicieren, vnd also seinen Ruhm vnd profitt darmit suchen"4). Hainhofer berichtet weiter: "Die Conversation ware ... von Conterfetten vnd sonderlich von blumen-Werckh, da mir Ihre Frstl. Gn. sagen, dass der Beseler Apoteckher inn Nürnberg eben mit dem buch inn völliger arbeit seye, dass ihre Fürstl. Gn. es verlegen, wochentlich eine oder zwo Schachteln voll frischer blumen zum abconterfetten hinein schickhen, wie Sie denn inn die fünfhunderterley farben tolopani immer vnderschidlich haben, vnd dises buch ihn die 3000 fl kosten werde."

Die 1. Auflage 1613
Am 24. April 1612 unterzeichnet Besler das Vorwort. Am 7. November 16.12 stirbt der Fürstbischof. Er hatte bis zu seinem Tod 7500 Gulden zu dem Werk "vorgeschossen". Trotzdem war von den insgesamt 370 Tafeln noch nicht einmal die Hälfte fertig gestellt, davon 50 in Augsburg. Die endgültige Fertigstellung fällt in das Jahr 1613, die erste Auslieferung dürfte im Herbst erfolgt sein 5).
Der Titel: "HORTVS EYSTETTENSIS, SIVE DILIGENS ET ACCVRATA OMNIVM PLANTA-RVM, FLORVM, STIRPIVM, EX VARIIS ORBIS TERRAE PARTIBVS, SIN- GVLARI STVDIO COLLECTARVM, QUAE IN CELEBERRIMIS VIRIDARIIS ARCEM EPISCOPALEM IBIDEM CINGENTIBVS, HOC TEMPORE CONSPICIVNTVR DELINEATIO ET AD VIVVM REPRAESENTATIO OPERA BASILII BESLERI PHILIATRI ET PHARMACOPOEI MDC XIII". Die Jahreszahl "MDC XIII" scheint erst nach Fertigstellung der Platte eingefügt worden zu sein. Inhalt und Umfang seien nur summarisch angegeben.
Dem Titel folgt die Widmung Beslers an Johann Conrad von Gemmingen vom 24. April 1612 ("Reverendissimo... "), dann die Vorrede an den Leser des Collegium Medicum Nürnberg ("Decanus... "), ferner Beslers Vorrede an den Leser ("Ad nobilem..."). Dazu kommen drei Privilegien: Ein belgisches (3. Mai.), ein französisches (13. Juli) und ein niederländisches (23. Juli). An die Privilegien schließt sich an das Wappen und Bildnis Beslers (das Wappen trägt die Jahreszahl 1613, das Porträt die Jahreszahl 1612), ferner eine Liste der Autoren, die in dem Werk zitiert werden und eine Widmung an das bereits erwähnte Collegium Medicum ("Inclutae. . ."). Ein Zierblatt, Vase mit Blumen des Nürnberger Malers Georg Gärtner, leitet zu den Tafeln über 6). Die Einteilung der Tafeln folgt den vier Jahreszeiten, denen Zwischentitelkupfer vorangehen (jeweils die gleiche Darstellung). Die einzelnen Jahreszeiten sind in "ordines" untergliedert. Je ein lateinisches und deutsches Register in alphabetischer Ordnung beschließt die jeweilige Jahreszeit. Die 1. Auflage enthält, Titelblatt, Zwischentitel, Porträt und Ziervase nicht gerechnet, 366 Tafeln 7).
Bei den meisten Exemplaren dieser Ausgabe ist der Text auf die Rückseite der folgenden Tafel gedruckt. Selten ist eine Variante, es wurden 4 Exemplare festgestellt, bei der die Rückseite der Tafeln unbedruckt blieb. Den Text zu je zwei Seiten enthält ein gesondertes zwischen die entsprechenden Tafeln eingebundenes Blatt. Bei dieser Variante liegt der Stich mit gerader Foliobezeichnung vom Betrachter aus gesehen rechts, bei ungerader links. Bei allen Exemplaren der 1. Auflage stehen die Lagebezeichnungen rechts unterhalb des Textes. Das Papier ist kräftig, weiß. Die Stegabstände betragen 32 mm. Wasserzeichen sind bei den Tafeln nicht festzustellen. Die Auflage enthält zum Teil eine Quetschfalte.
Das Werk wurde in 300 Exemplaren gedruckt, wohl nicht in Nürnberg, sondern in Altdorf bei Konrad Bauer (Agricola)8). Der Fürstbischof musste bis zu dessen Vollendung 11920 Gulden aufwenden. Verkauf und Vertrieb wurden von der Familie Besler übernommen. Von dieser Ausgabe sind neben den unkolorierten lediglich vier vollständig kolorierte und zwei teilkolorierte Exemplare nachzuweisen. Die Farben sind sicher in Nürnberg unmittelbar nach dem Druck unter Verwendung der Originalvorlagen aufgetragen worden. Für ein einziges koloriertes Exemplar, das nach Eichstätt ging, berechnete Besler 500 Gulden 9).

Die 2. Auflage 1613
Kurz nach Vollendung der 1. Auflage ließ Besler eine von Eichstätt nicht genehmigte 2. Ausgabe herstellen. Da sich die 1. Auflage aufgrund des hohen Preises schlecht verkaufte, sparte sich Besler die Kosten für den Neusatz des Textes. Dies fiel ihm um so leichter, als seine "Forschungen" auf einhellige negative Kritik der Fachwelt stießen.
Diese 2. Auflage, mit der 1. titelgleich, ist dem Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten gewidmet (23. August 1613). Es folgen die Privilegien der 1. Auflage und das Porträt Beslers, allerdings ohne das Wappen. Das Papier ist weich, dünn, gelblich-weiß und stark holzhaltig. Die Tafeln tragen folgende Wasserzeichen: Wappen mit Tannenzapfen (Pinie), ähnlich Briquet 1,2122 und Traube mit Aufsatz. Stegabstände: 30 mm. Anordnung und Zahl der Tafeln ist die gleiche wie in der 1. Auflage. Sie ist ebenso wie die 3. Auflage mit Sicherheit in Nürnberg gedruckt worden.
Zieht man die Verträge zwischen Westerstetten und Besler heran, müsste man die endgültige Fertigstellung und Auslieferung dieser Auflage in das Jahr 1615 verlegen. Sie scheint jedoch schon 1613 im "Handel" gewesen zu sein, wie die Bestellung des Eichstätter Domkapitels vom 12.10.1613 auf "25 Exemplaria primae correctae et perfectae editionis" (d.h. der 1. legalen und vollständigen) im Gegensatz zur 2. illegalen und textlosen (unvollständigen) Ausgabe beweist 12).

Die 3. Auflage 1627
Die Kupferplatten wurden Besler laut Vertrag von 1615 für vier Jahre zur Nutzung überlassen. Da er jedoch durch "Ränke und Schwänke" seinen "Vorteil gesucht", ließ man sich in Eichstätt auf keine weitere Auflage mehr ein. Trotzdem gab Beslers Bruder Hieronymus zwei Jahre vor dessen Tod 1627 den Hortus mit neuem Titel heraus: "ICONES SIVE: REPRAESENTATIO VIVA, FLORVM ET HERBAVM(!): OPERA BASILII BESLERI PHILIATRI ET PHARMACOPOEI NORICI In gratiam, Herbarum cultorum noviter, accurata diligentia, promulgata". Die Jahreszahl ist in einem Chronostichon versteckt: "HortorVM Dona, et VIrtVtes nosCere, VIrtVs est". Als Umrahmung des Titels wurde der Kupferstich zu den Zwischentiteln der 1. Auflage verwendet. Auf den Titel folgt eine undatierte Widmung an das Collegium Medicum in Nürnberg, aus der 1. Auflage die Widmung an das Collegium Medicum ("Inclutae. . ."), das Zierblatt der 1. Auflage (Vase mit Blumen, jedoch mit Widmung an Joachim Ernst Burggraf von Nürnberg und dessen Wappen und der Unterschrift: "Georgius Gärtner Norimb. Pictor A: 1612".) Dann Bildnis und Wappen Beslers, aber in umgekehrter Reihenfolge wie in der 1. Auflage. Das einzige bekannte Exemplar ist ohne Text (Hessische Landesbibliothek Darmstadt). Es enthält lediglich 96 Tafeln. Die Reihenfolge entspricht nicht der 1. Auflage. Die Stegabstände betragen 32 mm. Wasserzeichen sind auf den Tafeln keine feststellbar. Ein weiteres Exemplar, es gelangte aus der Bibliothek Chr. J. Trew in die Universitätsbibliothek Erlangen, ist verloren gegangen. Es ist wegen seines Titelkupferstiches interessant, der den botanischen Garten mit der Willibaldsburg zeigte 13).

Die 4. Auflage 1640
Kurz nach Beslers Tod, er starb 1629, kamen die Platten nach Eichstätt. Dabei fanden sich noch unverkaufte Bestände. Das Geld für die verkauften war einbehalten und bei "unterschiedlich dedicierten Exemplariis" nicht abgerechnet worden 14). Auf die Auslandsnachfrage hin entschloss man sich, wie Carulus Berttius in seinem Vorwort berichtet, zu einer weiteren Ausgabe. Der Text wurde weggelassen, angeblich weil er zu viele Fehler aufwies. Wahrscheinlich waren finanzielle Gründe maßgebend. Die langjährigen Differenzen mit Besler wirken sich so aus, dass sein Name weder auf dem Titelblatt noch im Vorwort erwähnt wird. Der Titel ist gegenüber der 1. Auflage verändert: "HORTVS ... IBIDEM CINGENTIBVS, OLIM CONSPICIEBANTVR DELINEATIO ET AD VIVVM REPRAESENTATIO CVRIS SECVNDIS ANNO MDCXL" Die Formulierung "olim" deutet darauf hin, dass der Garten in der ursprünglichen Form nicht mehr existierte. Er dürfte 1633 eingegangen sein. Diese Auflage bezeichnet sich selbst als die zweite, weil die "illegalen" nicht mitgerechnet wurden. Auf das Titelblatt folgen: Widmung an Johann Conrad von Gemmingen mit Porträt, Vorrede an den Leser und Widmung an Fürstbischof Marquard II., ebenfalls mit Porträt. Enthalten sind 367 Tafeln, da das Faltblatt Sommer Ordo 3 Fol. I wie bei der 5. Auflage geteilt wurde. Die Tafeln sind in den meisten Exemplaren von Hand durchnumeriert. Den einzelnen Teilen gehen lateinisch-deutsche Register in der Reihenfolge der Tafeln voraus. Der Winterteil ist dem Herbstteil zugeordnet, was verschiedentlich zu der Annahme verführte, man hätte ihn weggelassen. Zierblätter und Zwischentitel der 1. Auflage fehlen.
Da Eichstätt keine Druckerei besaß, muss man annehmen, dass das Werk auswärts gedruckt wurde, wahrscheinlich in Ingolstadt. Man gab zu jener Zeit fast alle anfallenden Arbeiten dorthin. Der Druck der Tafeln ist wenig sorgfältig ausgeführt; Abnutzungserscheinungen machen sich bemerkbar. Das Papier ist von minderer Qualität, verglichen mit der 1. Auflage (dünn, unregelmäßiges Sieb, Stegabstände etwa 26-28 mm). Als Wasserzeichen konnten festgestellt werden: Schlange, seltener Krone. Alle noch existierenden Exemplare sind unkoloriert (lediglich eines ist teilkoloriert).
Der Vollständigkeit halber sollen noch zwei handschriftliche Ergänzungsversuche des 17. Jahrhunderts erwähnt werden: "Mantissa ad viretum stirpium, fruticum et plantarum, in diversis peregrinis telluris partibus sponte repullulantium, Eystetense admirandum celeberrimum Beslerianum opera Michaelis Ruperti Besleri ... MDCXLVIII " 15). Ferner: "Plantae singulares Horti Electoralis Brandenburgici Coloniensis, pro Eystettensis appendice 1659" (Deutsche Staatsbibliothek Berlin) 16).

Die 5. Auflage ca. 1750
Zum hundertjährigen Jubiläum des Hortus sollte eine weitere Ausgabe erscheinen. Der bischöfliche Geheime Rat und Leibarzt Johann Georg Starckmann (Sthenander 1701 bis 1780) schreibt im Vorwort der 5. Auflage, dass das Werk zwar unter Fürstbischof Johann Anton I. (1704-1725) begonnen und die Arbeit zum größten Teil erledigt wurde, jedoch zu Lebzeiten dieses Bischofs nicht mehr vollendet werden konnte. Trotzdem scheint bereits 1712 eine Voraus- bzw. Probeausgabe hergestellt worden zu sein. Ein Exemplar besaß die Bayerische Staatsbibliothek in München, das während des Zweiten Weltkrieges verloren ging. Über Umfang und Inhalt kann daher nichts gesagt werden. Lediglich ein Titelblatt ließ sich im Eichstätter Ordinariatsarchiv auffinden. Im folgenden die Änderungen zur 1. Auflage: "HORTVS... REPRAESENTATIO CVI ACCESSIT COMPLVRIVM FLORVM ET PLANTARVM TAM EX REMOTIS TERRAE PARTIBVS QVAM PRAECIPVIS EVROPAE HORTIS ADVECTARVM TYPVS LIBRVM HVNC DENVO MAGIS EXCOLENS ... IOANNIS ANTONY S. R. I. P. MDCCXII", die wenig glücklich in die Platte der 1. Auflage eingesetzt sind.
Die endgültige Herausgabe verzögerte sich indessen erheblich. Die Tausendjahrfeier des Bistums verstrich (1745), ebenso das 50-jährige Priesterjubiläum des Fürstbischofs Johann Anton II., das am 8. September 1749 gefeiert wurde. Das Werk ist aber sicher nicht nach 1750 erschienen 17). Der Titel: "HORTVS ... REPRAESENTATIO CVRIS REVERENDISSIMI ET CELSISSIMI EPISCOPI AC S. R. I. PRINCIPIS IOANNIS ANTONII I. MDCCXIII [!]" Die Tafeln sind neu gestochen und ca. 3-4 mm größer als in den vorausgehenden Auflagen! Vermutlich ist damit der verspätete Erscheinungstermin zu erklären. Der Text der 1. Auflage wurde wortgetreu abgedruckt, allerdings in anderer typographischer Anordnung, auf die Rückseite der folgenden Tafel. Die Lagebezeichnungen, das sicherste Unterscheidungsmerkmal, stehen in der Mitte unter dem Text. Verwendet wurde dickes, weiches, filziggraues Papier von wechselnder Stärke. Der Druck scheint meist durch. Die Stegabstände der Tafeln sind nur sehr schwach zu erkennen (ca. 30 mm). Mit Ausnahm des Titels und der Vorrede keine Wasserzeichen. Die Textblätter Frühling Ordo 2 Fol. 17 und Ordo 3 Fol. 17 wurden nachträglich gedruckt. Für sie wurde Papier mit dem gleichen Wasserzeichen wie Titelblatt und Vorrede (AH, FAV) verwendet. (Die typographische Anordnung dieser beiden Blätter gleicht der 1. Auflage, d.h., die Lagebezeichnungen stehen rechts unten; das Papier ist weiß.) Auf das Titelblatt folgt die Vorrede von J. G. Starckmann (Sthenander). Umfang und Reihenfolge der Tafeln sind identisch mit der 1. Auflage. Den Frühlings- und Winterteil beschließt ein lateinisch-deutsches alphabetisches Register, den Sommer- und Herbstteil je ein lateinisches und deutsches Register in alphabetischer Reihenfolge. Der Stich ist stets auf einer Verso-Seite abgedruckt. Das Werk wurde in der Eichstätter Hofdruckerei Strauß hergestellt 18).
Der Absatz scheint sehr schleppend vor sich gegangen zu sein. 1803 beschloss die Toskanische Hofkommission in Eichstätt, die restlichen Exemplare "um einen ganz leidentlichen Preiss von 2 Laubtaler zu verkaufen“ 19). Da die Kritik an dem Text neu einsetzte, wurde der Verkauf kurz darauf wieder eingestellt, um ein Verzeichnis nach dem Linnéschen System herstellen zu lassen 20). 1805 lag dieser Katalog, verfasst von dem Eichstätter Leibarzt Franz Seraph Widnmann, vor 21). Doch auf den Verkauf scheint er sich nicht sehr positiv ausgewirkt zu haben. In einer Anzeige im Eichstätter Intelligenzblatt vom 8. 8. 1807 wird der Preis auf 11 Gulden pro Stück einschließlich Katalog herabgesetzt. Für den Abnehmer aller 145 Exemplare sollte sich der Preis auf 8 Gulden ermäßigen.
Als die Regierung des Oberdonaukreises von Eichstätt nach Augsburg verlegt wurde, kamen 1817 78 Exemplare in die dortige Kreisbibliothek, dazu 32 Exemplare des Katalogs von Widnmann. Die Kupferplatten wurden ebenfalls mitabgeliefert und gelangten von Augsburg aus in die Münze nach München, wo sie eingeschmolzen wurden 22). 1820 verkaufte die Eichstätter Kgl. Bibliothek den Restbestand von 90-100 Exemplaren 23). Weitere Auflagen als die genannten erschienen nicht! 24).

Basilius Besler als Verfasser
Der Autor Besler wurde kurz nach Erscheinen des Buches von den verschiedensten Seiten angegriffen. Von Eichstätt aus, weil er sieh angeblich nicht an die vertraglichen Vereinbarungen hielt, was den Verkauf und die weitere Herausgabe des Hortus betrifft. Andere Kritiker warfen ihm vor, er habe kein Latein verstanden, die Vorrede und verschiedene Teile des Textes stammten von seinem Bruder Hieronymus. Gegen den Altdorfer Professor Ludwig Jungermann, der den gesamten Text verfasste, habe er sich unseriös verhalten, indem er dessen Namen in der handschriftlichen Vorrede des Collegium Medicum beim Druck unterschlagen habe 25).
Sicher hat Besler bei diesem umfangreichen Unternehmen Hilfe gesucht und gefunden, unter anderem bei Jungermann, der sich einige Zeit in seinem Hause aufhielt. Aber Jungermanns Mitarbeit dürfte über Ratschläge und Auskünfte in Detailfragen nicht hinausgegangen sein. Haller schreibt 1771 in seiner "Bibliotheca Botanica", er glaube kaum, "dass so viele Irrtümer geduldet worden wären, wie sie sich in diesem Werke finden", wenn Jungermann einen nennenswerten Einfluss gehabt hätte 29). Ausführlicher macht dann 1890 Schwertschlager auf die Unzulänglichkeiten des Textes und der systematischen Anordnung aufmerksam: Vage Diagnosen, willkürliche Nomenklatur, falsche Tafelunterschriften, die z. T. auch den Stechern angelastet werden müssen, da sie verschiedene Pflanzen nach ihrer dekorativen Wirkung einordneten, die Unterschriften jedoch nicht berichtigten. Dazu kommen noch zahlreiche Grammatik- und Rechtschreibfehler. Besler erfindet mehrere Arten, die nicht existieren. Eine einheitliche Ordnung sei nicht festzustellen. "Kurz, das Werk entspricht in keiner Weise dem Stand der damaligen Wissenschaft". Schwertschlager meint, wenn es mit dem Vorwurf des Plagiats seine Richtigkeit hätte, "so waren die botanischen Kenntnisse des Altdorfer Professors auch ziemlich bescheiden, denn der Text des Hortus steht auf einer tiefen Stufe" 27).
Man darf daher schon aus sachlichen Gründen nicht an der vollen Autorschaft Beslers zweifeln: Er war für Inhalt und Anlage des Werkes verantwortlich, und er schrieb auch den Text, der von einem geübteren Lateiner überarbeitet wurde. Man sollte daher nicht, wie es in der vierten und fünften Auflage geschehen ist, Beslers Namen auf dem Titelblatt unterschlagen. Man kann ihm in der bibliographischen Verzeichnung aber auch nicht Jungermann als Mitverfasser an die Seite stellen, wie es u. a. Nissen tut 28).



Besitznachweise deutscher Bibliotheken
Die folgende Zusammenstellung der Besitznachweise für die einzelnen Ausgaben wollte zwar Vollständigkeit beanspruchen, sie steht und fällt jedoch mit der z. T. immer noch unzulänglichen Informationsmöglichkeit über einzelne Bibliotheksbestände. Verzichtet wurde auf ausländische Nachweise (in den großen Sammlungen von Paris, London und Washington z.B. ist der Hortus z. T. mehrfach vorhanden) und bei den deutschen auf Exemplare, die sich nicht in öffentlichem Besitz befinden (Historische Vereine, Schulen u. dgl.). Aus der umfangreichen Verlustliste seien genannt: Bayerische Staatsbibliothek München (16I3 und 1640 2 Ex., 1712, 1750), Universitätsbibliothek Erlangen (1627, 1640), Landesbibliothek Coburg (1613), Köln USB (1613), Ein Exemplar, vermutlich der 1. Auflage, in der Fürstl. Thurn- und Taxis'schen Hofbibliothek Regensburg war nicht benutzbar. In den Besitznachweis nicht aufgenommen wurde ein unvollständiges, teilkoloriertes Exemplar der 1. Auflage (Variante mit der unbedruckten Rückseite) des Ellwanger Geschichts- und Altertumsvereins. Der Hinweis "unvollständig" bezieht sich ausschließlich auf die Tafeln, nicht aber auf die ihnen vorausgehenden Teile, wie Vorreden, Widmungen, Privilegien usf. Da diese Arbeit ohne die Mitarbeit der aufgeführten Bibliotheken nicht möglich gewesen wäre, darf ich mich für die meist prompt und ausführlich gewährte Unterstützung an dieser Stelle bedanken.

1. Auflage 1613
Augsburg Staats- und Stadtbibliothek (2 Ex., davon 1 unvollst. und mit Text auf gesondertem Blatt)
Berlin Deutsche Staatsbibliothek (2 Ex. koloriert, i Ex. mit handschriftlichem Text) 29).
Berlin-Dahlem Botanischer Garten und Museum
Darmstadt Hessische Landes- und Hochschulbibliothek
Eichstätt Bischöfliche Seminarbibliothek (koloriert, Text auf gesondertem Blatt)
Erlangen Universitätsbibliothek
Gießen Universitätsbibliothek
Gotha Forschungsbibliothek
Göttingen Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek
Halle Universitäts- und Landesbibliothek
Hannover Niedersächsische Landesbibliothek
Jena Universitätsbibliothek (2 Ex.)
Leipzig Universitätsbibliothek (unvollst.)
Lübeck Bibliothek der Hansestadt (unvollst.)
Mainz Stadtbibliothek
München Bayerische Staatsbibliothek (1. Ex. unvollst., teilkoloriert; 2. Ex. unkoloriert)
Nürnberg Germanisches Nationalmuseum
Nürnberg Stadtbibliothek (koloriert, Text auf gesondertem Blatt) 30)
Pommersfelden Graf v. Schönborn'sche Schlossbibliothek
Rostock Universitätsbibliothek
Tübingen Universitätsbibliothek
Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek

2. Auflage 1613
Bonn Universitätsbibliothek
Erlangen Universitätsbibliothek (koloriert)
Frankfurt/M. Stadt und Universitätsbibliothek
Marburg Universitätsbibliothek
Wiesbaden Hessische Landesbibliothek (unvollst., koloriert)

3. Auflage 1627
Darmstadt Hessische Landes- und Hochschulbibliothek

4. Auflage 1640
Augsburg Staats- und Stadtbibliothek
Bonn Universitätsbibliothek
Eichstätt Staatsbibliothek (2 Ex., davon 1 mit dem Titelblatt der 1. Aufl.)
Frankfurt/M. Senckenbergische Bibliothek
Freiburg/Br. Universitätsbibliothek
Mainz Stadtbibliothek (teilkoloriert)
Pommersfelden Graf von Schönborn'sche Schlossbibliothek
Regensburg Staatliche Bibliothek

5. Auflage ca. 1750
Amberg Staatliche Provinzialbibliothek
Ansbach Regierungsbibliothek (2 Ex.)
Augsburg Staats- und Stadtbibliothek (3 Ex., davon 1 ungebunden)
Bamberg Staatsbibliothek
Berlin Universitätsbibliothek Humboldt-Universität (unvollst.)
Berlin-Dahlem Botanischer Garten und Museum
Bremen Staatsbibliothek
Dillingen Studienbibliothek (2 Ex.)
Donaueschingen Fürstl. Fürstenberg. Hofbibliothek.
Eichstätt Bischöfliche Seminarbibliothek
Eichstätt Staatsbibliothek (2 Ex.)
Erlangen Universitätsbibliothek (2 Ex.)
Freiburg/Br. Universitätsbibliothek (unvollst.)
Greifswald Universitätsbibliothek
Ingolstadt Stadtbibliothek (unvollst.)
Leipzig Universitätsbibliothek
München Deutsches Museum
München Stadtbibliothek
Neuburg/Donau Staatliche Bibliothek
Nürnberg Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums (ungebunden)
Speyer Pfälzische Landesbibliothek (teilkoloriert, 1956 erworben)
Trier Stadtbibliothek
(Hans Baier: Die Ausgaben des Hortus Eystettensis 1613 - 1750. In: Aus dem Antiquariat. 26 (1970), Nr. 11. Beil. zum Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Nr.95 vom 27. Nov. 1970).

Literaturangaben:
1) Es handelte sich um acht kleinere Gärten, die im Halbkreis um die Willibaldsburg noch innerhalb der Befestigungsanlagen gruppiert waren. Sie sind z.T. schon unter der Regierungszeit Martin von Schaumbergs entstanden. Vgl. Laurentius Eyszephius: Leychpredig... [für] Martin von Schaumberg. Ingolstadt 1590. S. 16.
2) Im folgenden sei die Literatur angeführt, die sich ausführlich mit dem Hortus beschäftigt. Kürzere Einträge in Bibliothekskatalogen und Bibliographien blieben unberücksichtigt: Joh. Karl Wilhelm Moehsen: Dissertatio epistolica prima de manuscriptis medicis, quae inter codices Bibliothecae Regiae Berolinensis servantur. Berlin 1746. (Über d. Exemplar der Deutschen Staatsbibliothek Berlin der 1. Auflage.) - David Clement: Bibliothèque curieuse historique et critique ... Göttingen. T. 3, 1752. S.243-247. T. 8. Leipzig 1759. S.208-210. - Nachricht von dem berühmten Werk (Hortus Eichstettensis(!) genannt). In: Eichstätter Intelligenzblatt. 1795. Nr.40. - Der botanische Garten zu Eichstätt, hortus Eystettensis. Von K. K. In: Eichstätter Wochenblätter. 1856. Nr.32.35. - A. Schnizlein: Der "Hortus Eystettensis" von 1613. In: Der Sammler. 1913. Nr. 32.35. - Joseph Schwertschlager: Die Gründung des so genannten botanischen Gartens der Fürstbischöfe von Eichstätt auf der Willibaldsburg. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt. Jg. 3, 1888. S. 20 - 53. - Um den botanischen Teil erweiterte Fassung: J. Schwertschlager: Der botanische Garten der Fürstbischöfe von Eichstätt. Eine Studie. Eichstätt 1890. (Jahresbericht über das Bischöfl. Lyceum zu Eichstätt f. d. Studienjahr 1889-90.) VII, 112 S. m. Abb. u. Tab. - Franz v. Hofer: Aus Bistum und Stadt Eichstätt. Der botanische Garten auf d. Willibaldsburg; "Hortus Bystettensis". In: Heimgarten. Beil. zum Eichstätter Kurier. Jg. 2, 1921. Nr.34. - Otto Häcker: Eichstätt und Ellwangen als Pflegestätten der Pflanzenkunde. In: Ellwanger Jahrbuch 1926 - 1928. S. 111 - 125 (über das Ellwanger Ex. der 1. Aufl.) - Lucius: Der ewig blühende Garten Hortus Eystaettensis [!] Zu den Pflanzentafeln. In: Westermanns Monatshefte. Jg. 90, 1949. H. 2. S. 51-56. - Eleonore Schmidt-Herrling: Hortus Eystettensis. Vom Bischöflichen Garten zu Eichstätt. In: Frankenspiegel. Jg. 2, 1951. H. 5. S. 8 - 9. - Bruno Boegl: Ein "wenig enges Gärtlein". Johann Konrad v. Gemmingens "Hortus Eystettensis". In: Historische Blätter für die Stadt und den Landkreis Eichstätt. Jg. 7, 1958. Nr.2. - Veränd. Fassung in: Orion. Jg. 3, 1958. 5. 902 - 06. - Theodor Neuhofer: Basilius Besler - Hortus Eystettensis. In: Historische Blätter für Stadt und Landkreis Eichstätt. Jg. 7, 1958. Nr.3. - Allan Stevenson: Catalogue of botanical books in the Collection of Rachel McMasters Miller Hunt. Vol. 2. P. 2. Printed books 1701-1800. Pittsburgh 1961. S.46ff (über die 5. Aufl. ca. 1750). - Karl Fik: Der so genannte "Hortus Eystettensis". In: Ellwanger Jahrbuch. Bd. 21, 1965-66. S. 310 - 315.
Nachdruck der 5. Auflage von ca. 1750: München-Allach, Konrad Kölbl 1964. In verkleinertem Format. Beigedr.: Max Britzelmayr: Katalog zum Hortus Eistettensis [!] In 2 Verz.: 1. Nach d. Reihenfolge d. Taf. 2. Nach alphabet. Reihenfolge d. Namen. Augsburg 1885. 16 S.
3) Diesen ersten Bericht über den "Hortus" verdanken wir dem Augsburger Kunstsammler Philipp Hainhofer. Vgl.: Die Reisen des Philipp Hainhofer nach Eichstädt, München, Regensburg und Neuburg a.D. in den Jahren 1611-1613. Hrsg. u. erl. von Chr. Häutle. S.-Abdr. aus: Zeitschrift des Historischen Vereins von Schwaben und Neuburg. 1888.
4) Besler begann 1597 mit der Zeichnung der Pflanzen (Hortus 1. Aufl. Einl.) An den Originalvorlagen, die mit der Bibliothek des Nürnberger Arztes und Botanikers Christoph Jakob Trew in die Universitätsbibliothek Erlangen kamen (Sign. Ms 2370) ist Beslers Anteil nicht mehr auszumachen. Die Signaturen der Stecher (Tafeln) tauchen auf den grau lavierten Federzeichnungen nicht auf. Die Farbangaben sind z.T. chiffriert, dazu zahlreiche Kolorierungsbeispiele. Mehrmals ist das Monogramm J. G. (Georg Gärtner bzw. Georg Hortulanus) festzustellen. Umfang: 384 Blatt, davon 7 leer, 246 kolorierte und 131 unkolorierte Zeichnungen. Format ca. 38,5 x 47,7 cm. Vgl. Schmidt-Herrling a.a.O. S. 9 und Barock in Nürnberg 1600 - 1750. (Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. 1962.) S.98. In der Sammlung Trew (UB Erlangen Ms 890) befindet sich auch "Index Horti Eystettensis. Alphabet. Index zu d. v. Basilius u. Hieronymus Besler in Nürnberg herausgegebenen botanischen Werk." Frdl. Auskunft der UB Erlangen.
5) "Extractus, aus denen den Hortum Eystettensem betreffenden Actis, die zu Eichstädt in Archivo ... zu finden" als Beilage zu einem Brief Johann Georg Starckmanns an Trew vom 17. August 1751 (Nr.37. Briefsammlung Trew UB Erlangen.) Über den Verbleib der Originale ist nichts bekannt. Am 12.10.1613 bestellte das Eichstätter Domkapitel "25 Exemplaria primae correctae et perfectae editionis". Vgl. Neuhofer a.a.O.
6) Von diesem Blatt, das dem Nürnberger Maler Georg Gärtner d. Ä. zugeschrieben wird, existieren zwei Fassungen: 1. Unter der Vase eine verzierte Tafel mit der Widmung an Joachim Ernst von Brandenburg und der Unterschrift "Georgius Gärtner, Norimb. Pictor A. 1612". 2. Die Widmung ist aus der Platte herausgeschnitten und an ihre Stelle der Vers gesetzt: "Nunc nitidi redolent flores sed tempore parvo." Anstelle des Brandenburgischen Wappens eine Frau mit einem Totenkopf und zwei Tulpen in den Händen. Gärtners Name fehlt. Vgl. Andreas Andresen: Der deutsche Peint-Graveur. Bd. 4. Leipzig 1874. S.270ff und Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begr. v. Ulrich Thieme und Felix Becker. Bd. 13. Leipzig 1920. S. 44-45.
7) Der genaue Umfang der Tafeln ist zu entnehmen bei Claus Nissen: Die botanische Buchillustration. ihre Geschichte und Bibliographie. 2. Auflage. Stuttgart 1966 und Stevenson a.a.O.
8) Initialen und Typen des Hortus wurden 1615 von Bauer für folgendes Werk verwendet: Ludovicus Jungermann, Catalogus plantarum. Rec. a Casp. Hofmanno. Am 28. September 1613 schrieb M. Jucker(?) an Jungermann und gratuliert ihm zum Hortus, der "per te typis mandatus est" (d.h. dem Druck übergeben wurde). Vgl. hierzu Gunda Werner u. Eleonore Schmidt-Herrling: Die Bibliotheken der Universität Altdorf. Leipzig 1937. (Zentralblatt für Bibliothekswesen. Beih. 69) S.32. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Eintrag in Theophilus Georgi: Allgemeines europäisches Bücher-Lexicon. T. 1. Leipzig 1742: "Eystetti, Ender[!] 404 Bog 40 thl."
9) Starckmann: Extract a.a.O. Das Exemplar der Stadtbibliothek Nürnberg trägt den Kolorierungsvermerk: Georg Schneider 1612.
10) Vorrede Starckmanns zur 5. Auflage und Extract a.a.O.
11) Vorrede Beslers zur 2. Auflage. Zuerst wird auf diese Ausgabe hingewiesen in: Bibliotheca Rinckiana. Ed. A. F. Glafey. Leipzig 1747. S.780-81. Dieser Hinweis wird nur noch übernommen von: Analecta litteraria de libris rarioribus. Ed. a Frid. Gotth. Freytag. Leipzig 1750. S. 468 - 70. Alle übrigen gedruckten Verzeichnisse kennen diese Auflage nicht, bzw. setzen sie der 1. gleich, was jedoch aufgrund der erheblichen Unterschiede unzulässig ist.
12) Starckmann: Extractus a. a. O. Die Bestellung des Eichstätter Domkapitels vom 12.10.1613 Neuhofer a.a.O.
13) Der Stich stammt von Mn. H. Neye. Schmidt-Herrling. a.a.O. S. 9
14) Starckmann: Extractus a.a.O
15) UB Erlangen. Sign. folio Trew C 30.594 Bl. Nr. VII der handschriftlichen Aufstellung der Ausgaben des Hortus von Trew. Briefsammlung Trew. Nr. 758 (August 1751). Trew ordnet übrigens die 2. Auflage der 5. zu, obwohl er die Unterschiede kennt.
16) Moehsen a.a.O. S. 76 - 78.
17) 1749 als Erscheinungsjahr gibt an: Joseph Georg Suttner: Bibliotheca Eystettensis dioecesana. Eichstätt 1866. (Pastoralblatt des Bistums Eichstätt. Beil.) Abt. 1. S. 23. - 1750 u.a. Jacq.-Charles Brunet: Manuel du libraire et de 1'amateur de livres. 3., ed. augm. T. 1. Paris 1820. - Karl Falkenstein: Beschreibung der Kgl. öff. Bibliothek zu Dresden. Dresden 1839. S. 128. Die Dresdner Bibliothek besaß nach diesem Katalog das einzige bekannte vollständig kolorierte Exemplar der 4. Auflage von 1640. Auch Trew (handschriftliche Aufstellung a.a.O.) ist das genaue Erscheinungsjahr unbekannt.
18) Kein Vermerk im Werk selbst. Strauß verwendet die Vignetten jedoch in anderen Drucken. Auf die Neuherstellung der Tafeln wies mich dankenswerterweise Prof. G. Wagenitz Berlin hin.
19) Eichstätter Intelligenzblatt vom 27. 4. 1803. - Augsburger Post-Zeitung Beil. Nr.123.(24. 5. 1803).
20) Eichstätter Intelligenzblatt vom 29.Juni 1803. - Augsburger Post-Zeitung. Nr. 159. 5.Juli 1803.
21) Franz Seraph Widnmann: Catalogus systematicus secundum Linnaei systema vegetabilium adornati arborum, fruticum et plantarum celeberrimi Horti Eystettensis. Nürnberg 1805. Französische Ausgabe Eichstätt 1806. Vgl. a. Georg August Pritzel: Thesaurus literaturae botanicae. Ed. nova. T. 1. Leipzig 1872. S.26. - Anzeige im Eichstätter Intelligenzblatt vom 29.5.1805. Preis 2 Karolin einschließlich Katalog. Mit dem Preis wird, so vermerkt die Anzeige, "kaum noch das Papier bezahlt". Die Ausgabe "1805" in verschiedenen Nachschlagewerken ist eine Verwechslung mit Widnmanns Katalog.
22) G. F. Mezger: Geschichte der vereinigten Kgl. Kreis- und Stadtbibliothek in Augsburg. Augsburg 1842.S.41.
23) Ordinariatsarchiv Eichstätt Akten 02-61 (Kgl. Bibliothek in Eichstätt Fasz. II. 1812-1822. Schreiben d. Regierung des Regenkreises Regensburg vom 11. 12. 1820). Bei der Zusammenrechnung ergeben sich Differenzen. Vermutlich handelt es sich bei der Zahl 45 (Anzeige vom 8.8.1807) nur um den gebundenen Bestand.
24) Johann Jacob Baier ordnet in "Horti medici acad. Altorf. historia. Altdorf 1727" S. 4 die 1. Auflage dem Jahr 1612 zu (Verwechslung mit dem Datum von Beslers Vorwort). Aus Baiers Hinweis, zu Eichstätt sei "nuper" (neulich) eine Ausgabe herausgekommen, wird verschiedentlich eine Ausgabe von 1727 konstruiert. Damit ist jedoch die in Vorbereitung befindliche letzte Auflage von ca. 1750 bzw. das Vorausexemplar von 1712 gemeint. Boegl (a.a.O.) nennt eine Ausgabe von 1617. Es handelt sich um die 5. Auflage von 1613, die Hainhofer 1617 in Stettin dem Herzog Philipp II von Pommern als Geschenk überreichte. Vgl. seinen Bericht, abgedruckt in: Baltische Studien. Jg. 2. H.2 (1834) S.30 und Moehsen a.a.O.
25) Johann Jacob Baier geht auf diese Vorwürfe ausführlich ein in: Biographiae professorum medicinae, qui in Academia Altorfina unquam vixerunt. Nürnberg u. Altdorf 1728. S. 80 - 92. Vgl. a. Maximilian Reess: Über die Pflege der Botanik in Franken von der Mitte des 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nebst einigen Bemerkungen über gegenwärtige Zustände. Rede ... Erlangen 1884. S.7. - Gunda Werner u. Eleonore Schmidt-Herrling: Die Bibliotheken der Universität Altdorf. a.a.O. S.32.
26) Albert v. Haller: Bibliotheca botanica. T. 1. Zürich 1771. S. 413 - 414.
27) Schwertschlager. 1890. a.a.O.
28) Nissen. a.a.O. Nr. 158.
29) Moehsen. a.a.O.
30) Sparkassenkalender Nürnberg 196S. Text v. Heinz Zirnbauer. 12 kolorierte Tafeln. - Adam Rudolph Solger: Bibliotheca sive supellex librorum impressorum ... Nürnberg. P.1. 1760. Nr.1797. Das Exemplar Solgers wurde allerdings später gegen das von Georg Schneider kolorierte ausgetauscht.
Nachtrag: 1998 wurden die (vermeintlich eingeschmolzenen) Kupferplatten in der Österreichischen Nationalbibliothek aufgefunden.


Korrekturen, Ergänzungen?


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