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Anfangsbuchstabe: I




Lexikon des Landlebens



Im Lied: "Antje Marantje, komm in unser Dorf!" "Das verwüstete Dorf" (Text: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben). "Dorflied". "In einem Dorf im Schwabenland". "Mein Dorf am Ende der Welt" (Reinhard Mey). "Im Dorfe" (Franz Schubert in "Die Winterreise"). "Was braucht man auf an Bauerndorf". "Unser Dorf ist schön".
Schlager: "Dorf bleibt Dorf". "Das Dorf". "Dorfsong". "Mein Dorf". "Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt" (Film 1953).



In der Malerei: Marc Chagall "Die Liebenden im Flieder" (1931). Lovis Corinth "Flieder und Tulpen" (1922). "Vincent van Gogh "Studie eines pinken Fliederzweiges". Edouard Manet "Flieder in einer Vase mit drei Füßen" und "Still-Leben (Flieder und Rosen)" (1883). Claude Monet "Flieder, graues Wetter oder Entspannung unter dem Flieder" (1872/73) und "Flieder in der Sonne" (1873). Max Slevogt "Blühender Flieder" (ca. 1921).
Flieder: In der Musik: Paul Hindemith "Als Flieder jüngst mir im Garten blüht’" (Chorwerk 1946). Im Lied: "Draußen in Sievering blüht schon der Flieder" (Johann Strauß). Schlager: "Dunkelroter Flieder". "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" (1928).



Igel: "Der Kaktus des Tierreichs" (Ambrose Bierce), das "Steckkissen unter den Tieren" (Hugo Olaerts).
"Hedgehog" (Heckenschwein). Im Altertum vertrieb er anstelle der Katze die Mäuse im Haus; auch Schlangen bekämpfte man mit ihm. Die Römerinnen verwendeten Igelgalle als Schönheitsmittel. Conrad Gesner kennt zahlreiche Gebresten gegen die der Igel helfen soll:
"So man den Igel tut zu puren Aschen brennen,
sie hilfet denen, die den Harn nicht halten können.
Die Leber trocknet man und nimmt sie also ein,
dient in der Wassersucht und stillt der Nieren Pein.
Die innerliche Haut des Magens trocknen tut,
gepulvert nehmt sie ein, ist in der Kolik gut.
Das Igel-Schmalz das tut man allermaßen loben
In Brüchen, so man sich gar schwer hat überhoben."

Da nimmt es nicht wunder, wenn sich sogar der Teufel des Igels bedient, um böse Menschen aufzuspießen und in die Hölle zu schleppen. Igel brauchen Flöhe auf ihrer Haut um zu überleben. Sein gebratenes Fleisch wurde von Zigeunern geschätzt. Will eine Mutter ihr Kind abstillen, so muss sie sich einen Igelbalg auf die Brust legen.



Igel: "Pikanter" Sex: Der Igel gilt auch als anschauliches Beispiel für komplizierten Geschlechtsverkehr. Verschiedene Sprüche und Witze weisen darauf hin: "Irren ist menschlich", sprach der Igel und sprang von der Klosettbürste (bzw. der Hahn von der Ente oder der Kater vom Eichhörnchen). "Das kommt auf den Versuch an", sagte der Igel als er den Hasen bestieg. Oder "Wie treiben es die Igel?" "Vorsichtig". Aristoteles meinte: Bauch an Bauch. Heute weiß man, dass Weibchen und Männchen im Bereich der Sexualorgane keine Stacheln haben. Der Tierforscher Brehm stellte fest, das Männchen sei beim Verkehr sehr erregt: "Er spielt nicht nur mit seiner Gattin, sondern stößt außerdem Laute aus, welche man sonst nur bei der größten Aufregung vernimmt. Ein dumpfes Gemurmel oder heiser quiekende Laute ..." Das Männchen liefert übrigens nicht nur Sperma, sondern auch ein Sekret, dass die Scheide der Igelin verstopft. Damit sollen Seitensprünge verhindert werden. Das Vorspiel wird "Igelkarussell" genannt. Wenn man den Igel Buchstabe für Buchstabe seziert und diese neu zusammensetzt, erscheint das Wort "geil". Weißbauchzwergigel werden in den USA als Heimtiere gehalten. In Tokio gibt es ein Cafe, in dem Kunden mit Igeln kuscheln können.
Der größte Feind des Igels ist der Mähroboter.



Igel: Redensarten: Aus einem Igel ein Stachelschwein machen (für aufbauschen). Etwas ist so eklig wie ein verlauster Igel. Passen wie der Igel zum Arschwisch. Sich wie ein Igel zusammenrollen. Palindrom (Satz, der vorwärts und rückwärts gelesen gleich lautet): "Leg in eine so helle Hose nie'n Igel."
Igelfrisur/Igelschnitt (Bürstenhaarschnitt. s. auch unten), Igelfuß der Pferde, Igelstellung (ringförmige Verteidigungsstellung). Tiernamen: Igelfisch, Igelkäfer, Igelratte, Igelwurm, Seeigel. "Mecki" (Comic). Pflanzennamen: Igelföhre, Igelginster, Igelgräser, Igelgurke, Igelhaubenmoos, Igelkaktus, Igelklee, Igelkolben, Igelpolster, Igelsame (Klettenkraut), Igelsäulenkaktus, Igelschwamm Sprüche: Ein Kaktus, der laufen kann, ist kein Kaktus, sondern ein Igel. Irren ist menschlich, sprach der Igel und stieg von der Drahtbürste. "Was ist schlimmer als ein Elefant im Porzellanladen? Ein Igel in der Kondom-Fabrik!" ("Stern").
Vergleiche: Das passt wie der Luftballon zum Igel. Ein reizbarer Mensch ist wie ein verkehrt eingerollter Igel, der sich mit seinen eigenen Stacheln peinigt. "Sünden und Igel werden ohne Stachel geboren; wie sie aber nach der Geburt stechen, wissen wir alle" (Jean Paul).
Schimpfworte: Igelkopf (Bürstenhaarschnitt), Igelschnäuzchen (weibliche Brust), Schweinigel (s. Schwein), sich einigeln.



Igel: In der Fabel: S. auch Fuchs, Maulwurf. Hans Sachs: "Die Vipernatter mit dem Igel".
In der Literatur: "Viel weiß der Fuchs, auf das Wesentliche beschränkt sich der Igel" (Archilochos). Herman Löns "Der Zaunigel" (1911).
Im Gedicht: S. auch Fuchs. Bertolt Brecht "Tierverse":
"Es war einmal ein Igel
Der fiel in einen Tiegel
Mit ranzigem Salatöl und
Das hat die Stacheln aufgeweicht
Da trat er in den Völkerbund.
Von einem blinden Tiger
Wurd er dann dort herumgereicht
Als ein bekehrter Krieger."
Wilhelm Busch u. a. "Plisch und Plum" und "Naturgeschichtliches Alphabet" (Trau ja dem Igel nicht, er sticht, / Der Iltis ist auf Mord erpicht"). Christian Morgenstern "Igel und Agel" und "Strich - Punkt - Strich" ("Ein Igel / saß pyramidalisch / auf einem Hügel ...")

"Es hatte ein Igel sich geckenhaft und blasiert
Am ganzen Körper von oben bis unten rasiert,
Weil er abstechen wollte …"
(Joachim Ringelnatz "Gladderadatsch")

Eugen Roth "Tierleben für jung und alt" (1973). Friedrich Rückert "Der umgekehrte Igel". Kurt Tucholsky "Wenn die Igel in der Abendstunde ..."
Im Märchen: Brüder Grimm "Der Igel und seine Frau" (der Igel gewinnt durch eine List den Wettlauf mit dem Hasen) und "Hans mein Igel".



Igel: Im Film/Filmtitel: u. a. S. auch Eichhörnchen, Hase. "Der Igel im Nebel" (1975). "Die Igelfreundschaft" (1962). "Die Stimme des Igels" (1994). "Igel kommen ohne Borsten zur Welt" (Kinderfilm). "Igelchen" (1979). "Mecki und seine Abenteuer".
In der Musik: Cesar Bresgen: "Der Igel als Bräutigam" (Oper 1951).
Im Lied: "Ach lieber Igel". "Das Igellied". "Der Igel, der Igel". "Der Igel ist ein ruppiger Gesell". "Der Igel Kasimir". "Der Igel und Wolf". "Ein Igel, der ist stachelig". "Ein pi-pa-putziger Igel". "Es war ein kleiner Igel". "Es war einmal ein Igel". "Igel Isidor". "Igel und Schaf". "Igelburg". "Igele, Igele, schau mal ins Spiegele". "Igelsong". "Igels Art" (aus "Des Knaben Wunderhorn"). "Iggi Igel sucht einen Freund". "Isidor, der Igel". "Kleine Igel schlafen gern". "Sitzt ein Igel unterm Baum". "Stacheligel haben's gut". "Was tun wir heut, wenn die Igel schlafen gehn?" "Wenn ich mit Waldi Gassi geh'". "Wenn sich die Igel küssen".



Igel: S. auch Sanitätsgefreiter Neumann



Iltis: "Stinkratz" (stinken wie ein Iltis). Der Bauer brachte ihm Opfer, damit er die Hühner verschone. Redensart: Dem Iltis die Tauben anvertrauen (Verspottung missglückter Aufsicht). Iltis (Schiffsnamen, Geländefahrzeug).
In der Literatur s. auch Igel. Der Sanitätsgefreite Neumann weiß: "Der Iltis ist ein schlimmer Gast. / Der Igel schlecht zum Arschwisch passt."
Im Gedicht: Wilhelm Busch "Naturgeschichtliches Alphabet" ("Trau ja dem Igel nicht, er sticht, / Der Iltis ist auf Mord erpicht." Börries von Münchhausen "Der Iltis". Eugen Roth "Tierleben für jung und alt" (1973).
Iltis: s. auch Frettchen



Immergrün: Wenn ein Kind zum ersten Mal in die Schule geht, soll man es mit Immergrün auf den Kopf schlagen und dazu sagen: "Geh zu und lerne was!"
Sprüche: "Es gibt Stilblüten aus Immergrün" (Wolfgang Eschker).
Im Gedicht: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben "Sie bracht ein frisches Sträußchen mir / Von Veil und Immergrün".

"Immergrün trotz Zeit und Wetter,
Pflänzchen, zart und fest und schön,
Smaragdfarben Deine Blätter,
Könntest bei den schönsten steh'n ..."
(Friederike Kempner "Immergrün")

Schlager: "Immergrün".



Impotenz: s. Potenzmittel



Insekt: s. auch Insekten



Insekten: Die Gesamtzahl der Insekten wird auf zehn Trillionen (eine 1 mit 19 Nullen) geschätzt. Maden (Insektenlarve). Bestimmte Insekten können bis zu minus 20 Grad problemlos überleben, dank des körpereigenen Glycerins. Das ist der Grund, warum auch strenge Winter den Schädlingen nicht sehr viel anhaben können. Auf einem Feldzug des Kaisers Septimius Severus sollen bereits 195 n. Chr. Insekten mit Giftstacheln als biologische Waffen eingesetzt worden sein. Tierordnung: Insektenfresser. Insektivoren (tierfangende Pflanzen). Entomophagie (Verzehr von Insekten, Insekten als Nahrungsmittel):
"Die allerschönsten Gaumenfreuden
bereiten uns im heitern Halbjahr
schon … wilde Bienen, neun oder zehn,
mit einer Heuschrecke dann und wann"
(Alexis griechischer Dichter 3. Jh.)

Es gibt an die 1900 essbare Arten. "Grundsätzlich gibt es an Insekten nichts, was für den Menschen ungenießbar wäre"; es unterscheidet sich kaum von Schweinefleisch oder Fisch (M. R. Berenbaum). In China gibt es Provinzen, von denen es heißt, ihre Einwohner verzehrten alles, was mindestens vier Beine hat und kein Tisch ist. Aristoteles empfiehlt zum Verzehr die Larven der Zikade; sie schmeckt am besten, "bevor die Schale geborsten ist". Im 3. Buch Mose gibt es Empfehlungen, welche Insekten gegessen werden sollen und welche nicht. Spezialisten verzehren sie als Delikatesse. Von Tannenzapfen gesammelte Insektenlarven sollen wie Butter auf der Zunge zergehen und Fliegen erinnern im Geschmack an Kaviar. Der Hollywoodstar Angelina Jolie empfiehlt, Kakerlaken, Bienenlarven und Grillen mit einer Erdnussfüllung zu verfeinern. Weitere Rezepte: Schokolade mit Mehlwürmern, gegrillte Grillen, getrocknete wilde Ameisen, Heuschreckenpizza.
Besonders viele Proteine enthalten Raupen. Weitere nahrhafte Insekten: Heuschrecken (bereits im alten Assyrien, in der Bibel und im Koran), die Römer hielten sich an Bienen und Zikaden. In Afrika verzehrte man rohe oder gekochte Termiten, in Asien Libellen und Wanzen. Mittelamerika: In vornehmen Restaurants gelten gekochte Ameisenlarven als delikate (und sehr teure) Vorspeise. In Deutschland und Frankreich wurde Maikäfersuppe als "vortreffliches und kräftiges Nahrungsmittel" empfohlen. Eine beliebte Nachspeise unter Studenten waren kandierte Maikäfer.



Insekten: Martin Luther ist überzeugt, dass auch Insekten in den Himmel kommen: "Da werden Ameisen, Wanzen und alle unflätigen, stinkenden Tiere eitel Lust sein und aufs beste riechen." Sünder mussten nach ihrem Tod als arme Seelen in Insekten geistern. Als bevorzugte "Seelentiere" gelten Hummeln, Bienen, Fliegen, Heimchen, Schmetterlinge, Spinnen und Ameisen. Als sog. "Gehirntierchen" (z.B. die Grillen) sind sie die Ursache von diversen Geistesstörungen. Es gibt ein Insekt des Jahres (u. a. Rosenkäfer, Schwebfliege, Hummel). Entomologische Forensik (Verbrechensaufklärung anhand des Insektenbefalls von Leichenteilen). Der erste bekannte Fall, in dem ein Mörder überführt wurde, stammt bereits aus dem 13. Jahrhundert.
Phobien: Acarophobie (Angst vor Milben), Apiphobie (Angst vor Bienen), Arachnophobie (Angst vor Spinnen), Entomophobie (Angst vor Insekten allg., z. B. Woody Allen), Lepidopteraphobie (Angst vor Schmetterlingen), Myrmecophobie (Angst vor Ameisen), Pediculophobie (Angst vor Läusen), Spheksophobie (Angst vor Wespen)



Insekten: Redensarten: Wie die Made im Speck leben. Jemandem/sich madig machen (unbeliebt machen).
Sprüche: "Die Welt, in der wir leben, ist uns von den Insekten nur geliehen worden" (Jean-Henri Fabre). "Wenn Insekten nicht schädlich wären, wären Vögel nicht nützlich" (Walter Vogt).
Vergleiche: "Fremde Ideen sind die Insekten, die den Samenstaub von einem Gedanken in uns zum andern tragen und darnach befruchten" (Jean Paul). "Unter Larven die einzige fühlende Brust" (Friedrich Schiller "Der Taucher").
Im Gedicht: Heinz Erhardt "Die Made". Justinus Kerner "Insektenleben". Pablo Neruda "Das Insekt". Alexander Puschkin "Die Insektensammlung". Friedrich Schiller "Xenien. Insekten".



Insekten: Im Film/Filmtitel: u. a. "Acaraphobia: Cami, Königin der Insekten" (2005). "Applejuice" (1989). "Bugs, die Killerinsekten" (2003). "Crawlers – Angriff der Killerinsekten" (2001). "Das Insektenweib" (1963). "Die Insektenfrau" (1972). "Eaten alive – Invasion der Killerinsekten" (2002). "Engel und Insekten" (1995). "Erik im Land der Insekten". "Finall days - Die letzten Tage der Menschheit" (2006). "Insect" (1987). "Insects - Die Brut aus dem All" (2003). "Masters of horror - Sick girl" (2005). "Mimic – Angriff der Killerinsekten" (1997). "Phenomena" (1985). "Stadtinsekten" (1997).
Lied: "Insektenliebe".



Insekten: S. auch Ameise, Assel, Biene, Blattlaus, Bremse, Drohne, Fliege, Floh, Glühwürmchen, Grille, Heimchen, Heuschrecke, Holzbock, Hornisse, Hummel, Käfer, Laus, Libelle, Maikäfer, Mistkäfer, Raupe, Schabe, Schmetterling, Tausendfüßler, Wespe, Zikade



Intelligenz: Sprichwörter: Der Bauer wird immer um ein Jahr zu spät gescheit.
S. auch Debilität.



Inzucht: Es gab Orte, wo nach vier Generationen das ganze Dorf miteinander verwandt war. Man konnte die gleichen Familiennamen nur durch die Hausnamen auseinander halten.



Irrlicht: Irrwisch. "Narrenfeuer". Wer nachts auf dem Land unterwegs war, wurde oft von Irrlichtern erschreckt. In ihnen versteckten sich die Seelen von ungetauft Verstorbenen. Luther hingegen hielt die Irrlichter im "Widerruf vom Fegfeuer" 1530 für "schwebende Teufel", die den Menschen in Gefahr führen. Man konnte versuchen, sie mit Weihwasser zu besprengen oder ihnen Gegenstände aus Eisen nachzuwerfen. Manchmal half auch ein kräftiger Fluch. Der Brockhaus von 1838 nennt sie auch "Irrwische": Sie sind "leuchtende Lufterscheinungen, die ungefähr so groß sind wie die Flamme eines Lichts". Sie bewegen sich hin und her, "wodurch sie den Wanderer, welcher ihrem Schimmer in der Hoffnung folgt, eine Menschenwohnung zu finden, leicht irre führen". Irrlichtern.



Irrlicht: Sprichwörter: Das Leben ist ein Irrlicht, ein Windstoß der Tod.
Sprüche: "Die Gutmütigkeit gemeiner Menschen gleicht dem Irrlicht. Vertraue nur seinem gleißenden Scheine; es führt dich gewiss in den Sumpf" (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach). "Die Leuchte des Geistes ohne Wärme des Herzens wird oft zum Irrlicht" (Peter Sirius).

"Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen,
ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit,
ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit scharfem Leid,
ein bald verschmelzter Schnee und abgebrannte Kerzen."
(Andreas Gryphius)

Im Gedicht: Hans Carossa "Im Rohr bei den verwachsnen Weiden, / lässt sich das Irrlicht wieder sehn …" Johann Peter Hebel "Die Irrlichter". August Kopisch "Irrlichter". Hermann Löns "Das Irrlicht". Christian Morgenstern "Die Irrlichter". Rainer Maria Rilke "Irrlicht". Friedrich Rückert "Gespräch der Irrlichter". Friedrich Schlegel "Irrlichter".



Irrlicht: Im Film/Filmtitel: u. a. "Das Irrlicht" (1963). "Irrlicht" (1919). "Irrlicht und Feuer" (1966). "Irrlichter" (1913, 1997). "Irrlichter der Grenze" (1940). "Irrlichter der Tiefe" (1923).
Schlager: "Ich weiß es nicht - Irrlicht". "Irrlicht".



Isidor (hl.): "Der heilige Bauer". Attribut ist die Sichel.



Ius primae noctis: (Das Recht der ersten Nacht). Zum ersten Mal im "Gilgamesch" nachgewiesen. Angeblicher Anspruch des Grundherrn auf "Nachspeise" bei der Hochzeit der Tochter des Lehennehmers. Ursprung soll ein alter Volksglaube sein, "wonach die Hochzeitsnacht für das Brautpaar als gefährlich galt und die Braut deswegen vom Bräutigam mehr oder weniger gern einem Fremden überlassen wurde" (G. Drews). In der Literatur: Friedrich Schiller "Wilhelm Tell". Voltaire " Essai sur les moeurs".
In der Musik: Wolfgang Amadeus Mozart "Hochzeit des Figaro". Jux primae noctis (Studentensprache).
sprichwJagd: "Die Leidenschaft zu jagen ist tief im Menschen verankert" (Charles Dickens").
Ein schöner Brauch ist leider ausgestorben: Wer einen Hirsch erlegte, durfte "von einer der anwesenden Damen einen Kuss verlangen". An die 30.000 Hunde und bis zu 400.000 Katzen büßen jährlich ihr Leben ein, wenn sie unvorsichtigerweise einer Flinte zu nahe kommen (unbewiesene Zahlen, die von Tierschützern stammen). In Nordrheinwestfalen stellten Jäger von 1986 bis 2001 einen Rekord eigener Art auf: Sie brachten an die 10.700 Hunde und exakt 48.2418 Katzen zur Strecke, da leichter als Wildschweine und Füchse zu erlegen ("Der Spiegel"). In der Jagdsaison 2003/2004 waren es immerhin 16.600 Hunde und Katzen.



In der Literatur: Karl Valentin: "Karpfenrennen" ("Mein komisches Wörterbuch").Karpfen: Im Gedicht: Karl Krolow "Bestiarium. IV. Der Karpfen" (nach Guillaume Apollinaire). Edward Lear "Limericks". Joachim Ringelnatz "Kassel (Die Karpfen in der Wilhelmstraße 15)". Eugen Roth "Tierleben für jung und alt" (1973).

"Auf einer Meierei,
da war einmal ein braves Huhn;
das legte, wie die Hühner tun,
an jedem Tag ein Ei
und kakelte,
mirakelte, spektakelte,
als ob’s ein Wunder sei …"
(Heinrich Seidel "Das Huhn und der Karpfen")

Im Film/Filmtitel: u. a. "Der große Karpfen Ferdinand" (1978). "Der Junge mit dem Karpfen" (1971). In der Musik: "Karpfenlied".



In der Literatur: Friedrich Schnack "Die Sonnenblume".
Im Gedicht: Johannes R. Becher "Sonnenblumen-Sonett". William Blake "Ach, Sonnenblume!". Georg Britting "Der Tod im Garten" und "Die Sonnenblume":
"Über den Gartenzaun schob sie
Ihr gelbes Löwenhaupt,
Zwischen den Bohnen erhob sie
Sich, gold und gelb überstaubt ..."

Theodor Däubler "Die Sonnenblume". Max Dauthendey "Sonnenblumen". Gustav Falke "Sonnenblumen". Emanuel Geibel "Die Sonnenblume". Günter Grass "Späte Sonnenblumen". Karl Krolow "Sonnenblumen". Reinhold Schneider "Die Sonnenblumen unterm Mond". Georg Trakl "Sonnenblumen". Karl Heinrich Waggerl "Sonnenblume". Josef Weinheber: "Sonnenblume".





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