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Anfangsbuchstabe: O




Lexikon des Landlebens



Oberammergau: Schimpfworte: Oberammergauner.
Im Gedicht: Walter Mehring "Trachtenschau. Oberammergau".



Obst: "Schön ist brechen das Obst von vollem Gezweig und die erste
Blüte mit zarter Hand pflücken am Rosengebüsch"
(Ovid "Briefe berühmter Frauen").
Im alten Orient galt Obstbau als königliche Beschäftigung. Frauen durften früher keine Obstbäume pflanzen, auch nicht den sog. Lebensbaum bei Geburt eines Kindes. Bäume, auf die Frauen oder Mädchen kletterten, trugen sieben Jahr nicht mehr. Aus diesem Grund darf man auch den Schnee nicht von den Obstbäumen schütteln. Von süßem Obst zu träumen bedeutet ein freudiges Ereignis; jedoch Trauer, wenn das geträumte Obst sauer ist. Mädchen schüttelten in der Andreasnacht einen Obstbaum und horchten auf Hundegebell; das deutete die Richtung an, in der das Heim des Zukünftigen lag.



Obst: Redensarten: Danke für Obst und Blumen/Südfrüchte (ich will das nicht). "Esst mehr Obst" (sinnloser Werbespruch: Auch wenn man mehr Obst isst, müsste man dann immer noch mehr Obst essen). Obst in fremden Gärten auflesen (für fremdgehen). Wie Backobst schmachten (für leiden). Obstbaumspinnmilbe, Obstfliege, Obstbaumsplintkäfer, Obstler (alkoholisches Getränk), Obstmade (Raupe von Schmetterlingen), Obstpülpe (Marmelade), pflücken (herunterholen; der Torwart pflückt eine Flanke herunter; abpflücken = unkritisch auswählen).
Sprichwörter: Die besten Früchte sind die, die von den Vögeln angepickt werden (Frankreich). Die Söhne essen das Obst und ihre Väter gleiten auf den Schalen aus (aus Albanien). Jungfernfleisch ist kein Lagerobst (altdeutsch).



Obst: Sprüche:
"Du sprachst: Mich reizet Obst nicht mehr,
oh lass doch schauen!
Du hast gewiss den Zahn nicht mehr
zum Apfelkauen."
(Friedrich Rückert)

"Du sprichst: Mich reizet Obst nicht mehr. O, lass doch schauen! / Du hast gewiss den Zahn nicht mehr zum Apfelkauen" (Friedrich Rückert). "Edelobst heißt alles, was ... direkt an der Straße wächst, und direkt an der Straße an durchreisende Deppen verkauft wird. Bleigehalt unbekannt" (C. Lierow). "Esst mehr Obst!", sprach Dracula und biss in den Adamsapfel. "Obst sollte man am besten nachts ernten - wenn der Besitzer des Gartens schläft" (G. Drews). Solange Kakaobohnen an Bäumen wachsen, ist Schokolade auch Obst! "Unser Sommer ist nur ein grünangestrichener Winter, … das einzige reife Obst, das wir haben, sind gebratene Äpfel" (Heinrich Heine "Reisebilder"). Vielleicht mögen so wenige Menschen Obst essen, weil sie wissen, was damals im Paradies geschehen ist (Sprüchekalender).



Obst: Vergleiche: "Deine Freunde sind jung, es wird dir mit ihnen ergehen, / wie mit den Früchten dem Baum: Reifen sie, fallen sie ab!" (Friedrich Hebbel). "Ein Agitator ist ein Staatsmann, der die Obstbäume seines Nachbarn schüttelt – um die Würmer auszutreiben" (Ambrose Bierce). "Frauen sind wie Obst: wenn sie aufhören rot zu werden, fallen sie" (Ralph Boller). "Ich fürchte, unsere allzu sorgfältige Erziehung liefert uns Zwergobst" (Georg Christoph Lichtenberg). "Management by Fallobst: wenn Entscheidungen reif sind, fallen sie von selbst" (E. G. Tange). "Politik ist so beschaffen, dass faule Früchte nur vom Baum fallen, wenn darunter ein Korb steht, um sie aufzufangen" (Hans Habe). "Witze sind wie Obst: Druck vertragen die wenigsten" (Helmut Qualtinger).



Obst: Schimpfworte: Backobst (alte Jungfer, ledige Frau), Fallobst (Hängebusen; Gegner im Boxsport, der schnell zu Boden geht). Obstschale (Büstenhalter, Bikini-Oberteil).

Kindermund:
"Aua
Sagt der Bauer.
Die Äpfel schmecken sauer,
Die Birnen schmecken süß
Tschüß."

"Die Äpfel sind sauer,
Die Birnen sind süß,
Und wenn'd in d'Schuh' scheißst,
Dann stinken die Füß'."



Obst: In der Literatur: Peter Handke "Die Obstdiebin oder einfache Fahrt ins Landesinnere" (2017) und "Die Wiederholung". Karl Valentin: "Obstsorten" ("Mein komisches Wörterbuch").
Im Gedicht: Günter Grass u. a. "Fallobst" und "Mehr Obst essen". Georg Philipp Harsdörffer "Lied von dem Monat September, in welchem man die Baum-Früchte pfleget abzunehmen". Rainer Maria Rilke "Das XIII. Sonett". Friedrich Rückert "Früh- und Spätobst". Sa’di "Obstgarten".



Obst: Im Film/Filmtitel: u. a. "Fallobst" (1993). "Romanze eines Obsthändlers".
In der Malerei: u. a. Georges Braque "Obstschüssel" (1912). Paul Cézanne "Die Obstpflückerin" (1876-1877) und "Obstgarten in Pontoise" (1877). Vincent van Gogh u. a. "Blühender Obstgarten" (1888) und "Obstgarten in der Provence". Bartolomé Esteban Murillo "Obsthändlerin". Camille Pissarro "Obstgarten mit blühenden Bäumen" (1877).
Lied: "Das Obstlied". "Das verliebte Obst". "Obst und Gemüse". "Obstsalat". "Obsttellertanz". Schlager: "Bleib gesund Obst und Gemüse Swing-Fox". "Obstsalat". "Obstsong".



Obst: S. auch Apfel, Birne, Himbeere, Kirsche, Nuss, Pflaume, Stachelbeere, Susanna (hl.), Traube, Zwetschge



Ochse: "Bulle mit hoher Stimme". "Ein Stier, der nicht mehr Vater, sondern höchstens noch Onkel werden kann" (E. G. Tange).
"Ohso" = Samenspritzer (althochdt.) Aristophanes kennt Ochsenhirn im Feigenblatt gebacken als Delikatesse. Plinius berichtet uns: Als es im alten Rom einem Lustknaben nach einem saftigen Rindersteak gelüstete, ließ sein Liebhaber spornstreichs einen Ochsen schlachten. Da der Ochse als wertvolles Arbeitstier galt, wurde der Lover mit dem Exil bestraft. Der griechische Athlet Milon soll zur Stärkung vor dem Wettkampf einen ganzen Ochsen verzehrt haben. Bei Christi Geburt stand der Ochse zusammen mit dem Esel an der Krippe. In frommen Sagen zieht ein Ochsengespann die Leiche eines Heiligen (es handelt sich sog. "weisende" Tiere.
"Und wenn sie halten auf einem Berg,
Macht dort mir ein Grab zur Stelle,
Und baut zu Gottes Ehren auf
Eine heilige Kapelle" (Gustav Schwab).



Ochse: Ochsenblut vermischt mit Wein und Honig soll Kraft spenden. Allerdings galt reines Ochsenblut als giftig, daher fehlte es auch unter den Opfergaben im alten Ägypten. Hildegard von Bingen glaubte, dass auf die Augen aufgelegte frische Ochsengalle Glaukome heilen würde. Bei de Sade finden sich unter den zur "Wollust dienenden Geräten" Ochsensehnen.
Ochsen (büffeln, angestrengt lernen), Ochsenauge (Spiegelei, runde Fensteröffnung im Barock – Ochsenaugensaal im Schloss Herrenchiemsee), Ochsengalle, Ochsenherz (cor bovinum – unnatürlich vergrößertes Herz, z.B. bei Leistungssportlern; Muschel), Ochsenhochzeit: Fünf Jahre verheiratet ohne Kinder. Ochsenkopf (Wasserzeichen; Berg im Fichtelgebirge; "Ochsenköpfe": DDR-Bürger, die den Sender des Bayerischen Rundfunks auf dem Ochsenkopf empfangen konnten). Goldener Ochse (Filmpreis).



Ochse: Das griechische Alpha, der erste Buchstabe des Alphabets, entstand aus dem Ochsenkopfzeichen, dem semitischen Aleph = Ochse. Vgl. auch die ägyptische Hieroglyphe A = umgedrehter Ochsenkopf mit Hörnern). "Ochsenlok" (Dampflok 1937), Ochsenmäuler (breite Schuhe ab 1500). Ochsenschwanzsuppe, Ochsenziemer (Peitsche, Prügel, auch Glied des Ochsen, das im getrockneten Zustand als Peitsche benutzt wird, Flagellationswerkzeug bei de Sade "Die 120 Tage von Sodom").
Tiernamen: Ochsenauge (Falter), Ochsenfrosch. Pflanzennamen: Ochsenauge, Ochsenkraut, Ochsenwurzel, Ochsenzunge (Blume, im Mittelalter auch langer Dolch, Blätterteiggebäck, Dachziegel). Roter Ochse/Zum Ochsen (verbreiteter Gastwirtschaftsname).



Ochse: Redensarten: Das kann sogar ein Ochse verstehen (für einleuchtend). Dastehen wie der Ochse vorm Scheunentor/vor der Apotheke (unschlüssig, verlegen). Die Ochsen hinter den Pflug spannen (Unsinniges tun). Die Ochsentour einschlagen (z.B. die Beamtenlaufbahn. Am Ende der Ochsentour steht oft ein Esel). Einen Ochsen in die Apotheke schicken. Einen Ochsen melken wollen (u. a. einen Mann ausbeuten). Dazu taugen wie der Ochse zum Seiltanzen. Einen Ochsen zum Grenzwärter bei der Rinderpest machen. Etwas ist so reißfest, dass man sogar einen Ochsen daran aufhängen könnte. Jemand beugt sich unters Joch mit der Ruhe eines Ochsen. Wie der Ochs am Berg/vor dem Berg stehen.



Ochse: Sprichwörter: Das beste Stück am Ochsen ist zwischen Hörnern und Schwanz. Dem Ochsen gibt das Wasser Kraft, dem Burschen Bier und Rebensaft (Variante: Dem Ochsen gibt das Wasser Kraft. / Der Mensch trinkt Bier und Rebensaft. Drum trinken wir nur Bier und Wein, / denn wer will schon ein Rindvieh sein!). Den Ochsen fasse beim Horn, den Mann beim Wort und die Frau beim Rock. Der Finger einer Frau zieht stärker als ein Paar Ochsen. Ein fauler Ochse wünscht sich den Sattel und das Reitpferd sehnt sich nach dem Pflug. Gott gibt einem wohl den Ochsen, aber nicht bei den Hörnern. Man kann auch einem Ochsen die Haut nur einmal abziehen. Man kann von einem Ochsen nichts weiter verlangen als ein Stück Rindfleisch.



Ochse: Sprichwörter: Man soll dem Ochsen, der drischt, nicht das Maul verbinden (5. Buch Moses). Man soll vom Ochsen nicht verlangen, dass er in der Bibel lesen kann. Ochsen gehören auf den Acker und nicht aufs Rathaus. "Quod licet Iovi, non licet bovi" (Was Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lange nicht erlaubt). Was versteht der Ochse (die Kuh) vom Sonntag, wenn er alle Tage Heu frisst. Wem das Glück wohl will, dem kalbt ein Ochse (jüdisch). Wenn die Arbeit alle reich machen täte, wäre der Ochse reicher als der Bauer. Wer mit Ochsen spricht, dem geben Ochsen Antwort. Wüsste der Ochse um seine Kräfte, würde er seinen Peiniger auf die Hörner nehmen (sorbisch).



Ochse: Sprüche:
"Das Wasser gibt dem Ochsen Kraft,
Dem Menschen Bier und Rebensaft,
Drum danke Gott als guter Christ,
Dass du kein Ochs geworden bist"
(R. Habeck).

"Als Pythagoras seinen bekannten Lehrsatz entdeckte, brachte er den Göttern eine Hekatombe dar. Seitdem zittern die Ochsen, sooft eine neue Wahrheit an das Licht kommt" (Ludwig Börne). "An der Fuhr bin ich selber schuld", hat der Ochs g’sagt, wie er den Mist aufs Feld gefahren hat. "Der Ochse ist unter den Kühen so häufig wie unter den Menschen" (Wilhelm Busch "Vorlesungen aus dem Gebiet der Naturgeschichte"). "Die Vitalität wird zu Lasten des Verstandes überschätzt. Dabei sind es die Ochsen und nicht die Denker, die uns zu Tode trampeln" (Friedrich Dürrenmatt).



Ochse: Sprüche: "Erstlich das Haus und das Weib und den pflügenden Ochsen bedarf man" (Hesiod). "Kopfarbeit strengt an", sagte der Ochse, als er den Pflug zog. "Ochsen gehören auf den Acker und nicht in den Stadtrat" (G. Drews). Paradox ist, wenn ein Ochse eine Kuh anstiert. "Sich in einen Ochsen verwandeln ist noch kein Selbstmord" (Georg Christoph Lichtenberg). "Zehn Ochsen und ein Bauer sind zwölf Stück Rindvieh" (Eduard Mörike). Bürospruch: Dich hat man wohl mit Ochsenmilch großgezogen?



Ochse: Vergleiche: "Den Sozialismus in seinem Lauf / halten weder Ochs noch Esel auf" (Erich Honecker). "Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln" (Erich Kästner). "Kein Mensch will Ochse genannt werden; und doch ist er ein Herdentier" (Kardinal Georg Sterzinsky). "Neben jeder Krippe, worin ein Heiland, eine welterlösende Idee den Tag erblickt, steht ein Ochse, der ruhig frisst" (Heinrich Heine). "Orthodox adj.: Ein Ochse, der das volkstümliche religiöse Joch trägt" (Ambrose Bierce). Wenn ein Mensch mit bösen Gedanken spricht oder handelt, so werden ihm auf Schritt und Tritt Leiden nachfolgen, wie das Rad dem Fuß des Ochsen folgt, der den Wagen zieht (buddhistische Weisheit). Leib und Seele – ein Pferd neben einen Ochsen gespannt (Sprichwort).



Ochse: Schimpfworte:
"Mei Vata is a Bauer,
Ochs'n hat er grad oan,
Und wann i net dahoam bin,
Na hat er gar koan."

Auf der Oktoberwiesn
san Ochsen grad gnuag
die aon werd’n braten
die andern schaun zua" (Gstanzl).

Aprilochse (Opfer eines Aprilscherzes, närrischer Mensch), Brüllochse (lauter Mensch), Brummochse, Heuochse, Hornochse (italienisch rimbambito), Mastochse (dicker Mann), ochsen (masturbieren), Ochsenmelker, Ochsenpisse (warmes Bier), Ochsentreiber, Pfingstochse (übermäßig herausgeputztes Mannsbild; vom geschmückten Ochsen, den man früher als ersten auf die Weide trieb). Schuften wie ein Ochse, dasteh'n wie der Ochs' vorm Berg. Ein Gesicht, wie wenn ihm ein Ochs hineingetreten wär'. Dass sich der Ochse gelegentlich für die Beschimpfung rächte, dafür ist folgender Grabspruch der Beweis:
"Durch einen Ochsenstoß
Kam ich in des Himmels Schoß.
Musste ich auch gleich erblassen
Und Weib und Kind verlassen,
Kam ich doch zur ewigen Ruh
Durch dich, du Rindvieh, du."



Ochse: Schimpfworte: Mitschüler verspotteten Thomas von Aquin als "stillen Ochsen". Dazu bemerkte sein Lehrer Albertus Magnus: "Eines Tages wird dieser stumme Ochse die ganze Welt mit seinem Muhen erfüllen."

"Der Ochse stößet, dass es kracht,
Das Ohr zu hören ist gemacht
(Jean Paul "Fibels ABC-Merkverse")

Grabspruch:
"Hier liegt ein junges Öchselein,
Des alten Ochsen Söhnelein,
Der liebe Gott hat nicht gewollt,
Dass er ein Ochse werden sollt.
Drum nahm er ihn aus dieser Welt
Zu sich ins frohe Himmelszelt.
Der alte Ochs hat mit Bedacht
Den Sarg und Grab und Sohn gemacht

Berühmte Namensträger: Uwe Ochsenknecht.



Ochse: In der Literatur: "Des Magens Stützen; Brot, gebratnes Ochsenfleisch, ein weiter Humpen, eine volle Schüssel: das sind treffliche Ratspender" (Plautus "Parasit Kornwurm").
Fabeln s. auch Frosch.
In der Literatur: Ludwig Ganghofer "Der Ochsenkrieg" (1914, auch Film 1986). August Strindberg "Der heilige Ochse" (Aus "Moderne Fabeln").
Im Gedicht: Bertolt Brecht "Ansprache des Bauern an seinen Ochsen" ("O großer Ochse, göttlicher Pflugzieher / Geruhe, gerade zu pflügen! ...") Samuel Taylor Coleridge "Recantation" ("An Ox, long fed with musty hay …")

"Willst ohne Schmerz du schreiten durch die Erden,
Dem biedern Pflugtier lerne gleich zu werden:
Ins Joch das Haupt, zu Boden mit dem Blick
Und wirst du satt, so segne dein Geschick:
Doch träume nicht von dämmerblauen Fernen
Und - hörst du? - schaue niemals nach den Sternen!"
(Felix Dahn "Der kluge Ochs")

"Ein jeder Ochse der hat vorn
ein rechtes und ein linkes Horn
doch ist es ihm nicht zu zumuten
auf diesem Horn auch noch zu tuten"
(Heinz Erhardt).



Ochse: Im Gedicht: Theodor Fontane? "Jockel". Franz Grillparzer:
"Ein Ochs ging auf die Wiese,
wo er nach Kräften fraß.
Da waren Blumen, Kräuter,
es kümmerte ihn nicht weiter.
Für ihn war alles Gras."

Thomas Hardy "Die Ochsen". Heinrich Heine "Duelle". August Heinrich Hoffmann von Fallersleben "Kuhschnappelische Torsperre". Johann Klaj "Verneurung des künstlichgehauenen Metzger-Ochsens". Friedrich von Logau "Gereiste Ochsen". Christian Morgenstern "Der Steinochs" (in "Galgenlieder"). Joachim Ringelnatz "Schneiderhüpfl vor dem Ochsen am Spieß". Eugen Roth "Tierleben für jung und alt" (1973). Wilhelm Busch "Naturgeschichtliches Alphabet" ("Der Orang-Utan ist possierlich, / Der Ochs benimmt sich unmanierlich"). Anonym: "Der Ochs hat hinterm Horn das Ohr, / Das Obst setzt man in Schüsseln vor."
Brüder Grimm "Ochsen zeigen die heilige Stätte", "Die Ochsen auf dem Acker zu Melchtal" und "Der Ochsenberg".



Ochse: Im Film/Filmtitel: u. a. "Der Hornochse und sein Zugpferd" (1981). "Der Ochse" (1991/92). "Der Ochse von Kulm" (1955). "Der Ochsenkrieg" (1919, 1920, 1941/42, 1986). "Zum Goldenen Ochsen" (19158).
In der Malerei: u. a. Pablo Picasso "Still-Leben mit Ochsenschädel" (1942). Rembrandt "Der geschlachtete Ochse" (1655).
Lied: "Bona nox! Bist a rechter Ochs". "Jockel". Schlager: "Ally ally oxen free".



Ochse: S. auch Stier, Sanitätsgefreiter Neumann, Wendelin (hl.)



Ohrwurm: Ohrwürmer sie sind keine Würmer, sondern Insekten. Sie sollen so heißen, weil sie sich angeblich ins Ohr von schlafenden Menschen verkriechen und Ohrenkrankheiten verursachen; z.B. sollen sie mit ihren Zangen das Trommelfell zerbeißen. Der Name kommt jedoch von ihrer Verwendung als Heilmittel gegen Ohrenkrankheiten - getrocknet und pulverisiert. "Öl von Ohrwürmern ist gut, um die Nerven zu stärken … Diese Insekten sollen getrocknet, zerrieben und mit dem Harn eines Hasen vermischt bei Taubheit gut wirksam sein, wenn man sie ins Ohr gibt", schrieb Robert James in seinem "Medical dictionary" 1743.
Redensarten: Ohrwurm (einprägsame Melodie, Musikstück, Schlagerhit).
Im Gedicht: Joachim Ringelnatz "Ohrwurm und Taube" ("Der Ohrwurm mochte die Taube nicht leiden …")
Im Gedicht: Eugen Roth "Tierleben für jung und alt" (1973).
Lied: "Ich bin der Ohrwurm". Schlager: "Ohrwurm".



Ökobauer: Ökofreak, Ökofuzzi: Meist verkrachter Student mit schlechten Chemienoten. Was seine kargen Äcker hergeben, reicht meist nur für seine Familie und die nächsten Verwandten. Dennoch lebt er vorzüglich, durch Zukauf von seinen chemiekundigen Nachbarn.
Im Film /Filmtitel: u. a. "Das Gelbe vom Ei" (TV-Film 1998).



Ostfriesland: Steht für ländliche Rückständigkeit. Das versuchen zahlreiche Witze zu beweisen (E. Krögersen). Sie sollen von Bayern erfunden worden sein, um vom eigenen Hinterwäldlertum abzulenken. S. auch Bohne, Fliege, Flurbereinigung, Gurke, Mist, Kuh, Möwe, Sau, Unschuld vom Lande





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